Achtsamkeit

Entwickle in 4 Schritten eine achtsame Morgenroutine (inkl. 10 kurze Übungen für mehr Achtsamkeit am Morgen)

Achtsame Morgenroutine – 10 Möglichkeiten für mehr Achtsamkeit am Morgen – Als Mutter beginnt dein Tag meist früh, chaotisch und fremdbestimmt. Denn oft entscheidest nicht du selbst darüber, wann die Nacht endet, sondern deine Kinder. Und leider ist es auch so, dass diese eine ganz andere Vorstellung vom Start in den Tag haben, als du selbst. „Mamaaaa, Hunger!“ oder „Aufstehen, aufstehen, Mamaaa!“ tönen durchs Haus und noch ein bisschen liegenbleiben und kuscheln klappt auch nicht jeden Tag.

Außerdem möchten die Kinder an einem Tag SOFORT frühstücken, weil sie ja „sonst verhungern“ und an einem anderen UNBEDINGT erst ein Bilderbuch gucken, weil sie ja „noch gar keinen Hunger“ haben. So läuft jeder Morgen anders ab. Das macht es dir schwer, dich auf den Tag einzustellen.

Denn Routinen sind für dich ganz wichtig. Um gut in den Tag zu gehen und diesen entspannt managen zu können. Außerdem musst du so nicht jeden Tag das Rad neu erfinden.

Und auch Kindern tun Strukturen und immer wiederkehrende Rituale am Morgen (und auch den ganzen Tag) unheimlich gut.

Daher macht es Sinn, eine achtsame Morgenroutine zu entwickeln, die zu allen Familienmitgliedern passt, jeden mit seinen Bedürfnissen da abholt, wo er steht und täglich durchführbar ist.

Achtsame Morgenroutine - Wecker und Kaffeetasse
Bild von congerdesign auf Pixabay

Welche achtsame Morgenroutine ist gut für mich und meine Familie?

Es macht also keinen Sinn, den Tag um 6 Uhr für alle einzuläuten, wenn der Großteil der Familie Langschläfer ist. Oder mit Bewegung zu starten, wenn du vor dem ersten Kaffee gerade mal dazu in der Lage bist, die Augen offen zu halten.

Schritt 1: Deine Bedürfnisse am Morgen analysieren

Das heißt also, im ersten Schritt für eine achtsame Morgenroutine ist es wichtig zu analysieren, was wer am Morgen braucht, um gut in den Tag starten zu können. Dabei solltest du zuerst dich unter die Lupe nehmen und dir diese Fragen stellen:

  • Wie lange brauche ich am Morgen, um aus dem Bett zu kommen?
  • Was brauche ich, um fit zu werden?
  • Was tut mir am Morgen besonders gut?
  • Was muss ich am Morgen vermeiden, um gut starten zu können?
  • Welche Aufgaben müssen am Morgen erledigt werden?
  • Welche Prioritäten habe ich dabei?

Bist du also beispielsweise jemand, der sich gerne noch 2x umdreht, bevor du endgültig aufstehst? Und brauchst deinen Kaffee am Morgen, um hell zu werden? Du liebst es, morgens im Bad deine Lieblingscreme aufzutragen, weil dir das ein gutes Gefühl bringt? Und wenn dich jemand bei der Auswahl deines Outfits stört, ist der Morgen für dich gelaufen? Stress am Morgen ist dein Energiekiller?

Musst du morgens das Frühstück zubereiten? Und die Kids KiTafertig machen? Gehört das Bettenmachen und lüften zu deinen morgendlichen Aufgaben? Und was kann notfalls mal vernachlässigt werden?

Über all diese Punkte solltest du dir klar werden.

Schritt 2: Was brauchen die anderen Familienmitglieder für eine achtsame Morgenroutine?

Nun solltest du dir Gedanken über deine Kinder und ggf. über deinen Partner machen. Gehe auch für jedes Familienmitglied die oben genannten Fragen durch.

Kind 1 möchte ebenfalls morgens noch etwas kuscheln, während Kind 2 am Liebsten nach dem Augenaufschlagen aus dem Bett hüpft? Kind 1 braucht für einen guten Start in den Tag etwas Zeit vor dem Frühstück, um zu spielen? Und dein Partner kann es gar nicht ab, wenn es morgens gleich zu laut und wild zugeht? Kind 1 muss sich sein KiTa-Outfit aussuchen, frühstücken und Zähneputzen und dein Partner seine Arbeitstasche packen und die Kids in die KiTa bringen?

Auch das ist wichtig, um eine achtsame Morgenroutine entwickeln zu können.

Schritt 3: Lösungen finden und Zeitmanagement entwickeln

Jetzt, wo du die Bedürfnisse und Aufgaben aller Beteiligten beleuchtet hast ist der nächste Schritt, diese und deine Bedürfnisse zu einer GEMEINSAMEN Morgenroutine zusammenzufügen. Dabei kannst du wieder ein paar Fragen zur Orientierung nutzen:

  • Wer sollte zuerst aufstehen und wann?
  • In welcher Reihenfolge gehen wir nacheinander ins Badezimmer?
  • Wer erledigt was und zu welchem Zeitpunkt?
  • Was tun wir zusammen?
  • Und was kann jeder einzeln erledigen?
  • Was kann evtl. schon vorbereitet werden?

Dein Mann kann viel besser aus dem Bett hüpfen also du? Dann sollte er möglicherweise mit Kind 2 schon aufstehen, während du mit Kind 1 zum kuscheln und ausdösen noch etwas liegen bleibst. In der Zeit könnte dein Mann schonmal seinen dringend benötigten Kaffee trinken und das Frühstück vorbereiten. Du und Kind 1 könntet dann zum Frühstück dazu kommen. So kann dieses gemeinsam eingenommen werden.

Anschließend (um bei dem Beispiel von vorhin zu bleiben) könntest du zuerst ins Bad gehen, um Zeit für dein Ritual mit der Lieblingscreme zu haben. Während dessen könnten sich Kind 1 und dein Partner schonmal anziehen.

Kind 1 käme dann mit ins Bad zum Zähneputzen etc. Anschließend könnte der Partner ins Bad und du hättest Zeit die Kids weiter fertig zu machen, also frisieren, Sachen für die KiTa zusammensuchen uvm.

Zuletzt brächte dein Partner die Kids in die KiTa, während du das Frühstück wegräumst.

Das ist natürlich nur ein Beispiel für eine Morgenroutine. Wie du sie letztendlich gestaltest, hängt wie gesagt von dir und deiner Familie ab.

Schritt 4: Achtsame Morgenroutine umsetzen und etablieren

Hast du eine gut umsetzbare und hilfreiche Lösung für dich und deine Familie gefunden? Eine achtsame Morgenroutine, die allen nützt, jeden berücksichtigt? Dann ist es an der Zeit, diese anzugehen, umzusetzen, auszuprobieren. Nur in der Praxis merkst du dann auch, ob das für euch funktioniert und was vielleicht noch optimiert werden kann.

Mit diesen 10 Übungen gestaltest du deine Morgenroutine NOCH achtsamer:

Achtsame Morgenroutine - Frau am Fenster
Bild von Pexels auf Pixabay

So, jetzt hast du deine ganz eigene achtsame Morgenroutine entwickelt. Das ist schonmal das A und O! Nun habe ich aber noch ein paar Tipps und Übungen für euch, mit denen ihr euren Morgen mit noch mehr Achtsamkeit starten könnt.

1. Atme BEWUSST an der „frischen Luft“

Die meisten Leute lüften nach dem Aufstehen einmal durch im Schlafzimmer. Wenn du also das Fenster öffnest, dann gönn‘ dir noch 2 Minuten oder 4-5x tief ein- und ausatmen. Die frische Luft tut gut, belebt und macht wach.

2. ZELEBRIERE eine Tätigkeit, die zur Badroutine gehört

Die achtsame Morgenroutine beinhaltet in der Regel auch den Gang ins Badezimmer Was machst du im Bad am Morgen am Liebsten? Zum Beispiel das Kämmen/Bürsten deiner Haare? Dann nimm dir dafür Zeit. Tue es bewusst, zelebriere es und lass dich dabei nicht aus der Ruhe bringen.

3. Frühstücke mit GENUSS

Meistens muss es schnell gehen. Aber schnell das Frühstück runterschlingen macht weder Spaß, noch ist es gesund. Deshalb frühstücke so genussvoll und bewusst, wie es geht. Genieße das Stück Obst, schnuppere wenigstens einmal an deinem duftenden Kaffee. Das nimmt nicht viel Zeit in Anspruch und tut doch so gut.

4. Wähle dein Outfit MIT BEDACHT

Bei vielen Menschen ist es ganz wichtig, dass das Outfit passt. Es hat was mit Wohlbefinden, Selbstbewusstsein und Lebensfreude zu tun. Deshalb suche dir dein Outfit mit Bedacht aus. Wenn morgens dafür keine Zeit ist, dann macht es vielleicht Sinn, das abends schon zu erledigen.

5. Starte RECHTZEITIG in deine achtsame Morgenroutine

Stress am Morgen ist Gift für eine achtsame Morgenroutine bzw. für einen achtsame Start in den Tag. Deshalb ist es empfehlenswert, auf jeden Fall rechtzeitig aufzustehen. Wenn du weißt, du brauchst einen Moment bis du aufstehen kannst, dann stelle deinen Wecker rechtzeitig. So hast du genug Zeit für alles Punkte der Morgenroutine und kannst den Morgen bewusster und achtsamer erleben.

6. Nutze POSITIVE Affirmationen für deine achtsame Morgenroutine

Affirmationen können Wunder wirken. Mit der richtigen Affirmation sorgst du für ein positives Mindset und kannst den Tag fröhlich beginnen. Eine Affirmation kann z.B. sein „Ich bin offen für das, was der Tag mir bringen wird.“ Mehr zum Thema Affirmationen findet ihr in meinem Blogpost zum Thema „Affirmationen und positive Leitsätze„.

7. Lieblingsmusik UNTERSTÜTZT gute Laune

Ja, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Musik sich positiv auf die Stimmung auswirken kann. Wenn du also eher der Typ Morgenmuffel bist, dann starte doch mit deiner Lieblingsmusik in den Tag. Das bringt gute Laune und erste Bewegung in den Körper ;).

8. Apropos Bewegung

Bewegung belebt und bringt den Kreislauf in Schwung. Schon klar, als Mama hast du vermutlich weder Zeit noch Muse morgens schon ein einstündiges Workout hinzulegen. Das meine ich damit nicht. Aber ein oder zweimal gemütlich strecken, alle Körperteile ausschütteln oder abklopfen (das macht wach), das könnte schon drin sein. Du wirst schnell merken, wie gut das tut. Gefällt übrigens auch Kindern wirklich gut. Kann also in die achtsame Morgenroutine aller Familienmitglieder mit eingebaut werden.

9. Wohlfühlsache

Ob und wann und durch welche Helferlein wir uns wohlfühlen ist sehr individuell. Dennoch hat fast jeder von uns etwas, das ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Etwas, das dich hübsch oder sexy fühlen lässt, das dir den Tag versüßt. Ein kleines Ritual. Das kann das Auflegen eines frischen Lippenstiftes sein, oder das Betrachten eines Urlaubsfotos oder das Essen einer kleinen frischen Leckerei am Morgen (z.B. süßes Obst). Tu dir schon gleich morgens was Gutes und warte nicht bis später damit. So sorgt deine achtsame Morgenroutine nämlich gleich noch für einen nachhaltigen Wohlfühlfaktor.

10. Betten machen

Ja, du hast richtig gelesen. Mache am Morgen nach dem Aufstehen direkt dein Bett (und die der anderen Familienmitglieder). Das hat einen psychologischen Hintergrund. Das Bettenmachen ist dann sozusagen der erste Punkt auf der gedanklichen To-Do-Liste, den du direkt nach dem Aufstehen abhaken kannst. Also selbst wenn du den Rest des Tages nichts mehr weiter schaffst, wirst du abends beim Zubettgehen sagen können, EINE Sache habe ich geschafft, es war also kein völlig unproduktiver Tag. Und mal ehrlich: To-Do’s abhaken macht doch jeden glücklich, oder?

Wie ihr auf ganz ähnliche Weise eine achtsame Abendroutine entwickelt und einige hilfreiche Affirmationen für den Tagesausklang findet ihr in meinem Beitrag „Achtsame Abendroutine„.

Wenn du dich noch mehr mit dem Thema Achtsame Routinen beschäftigen und noch tiefer einsteigen möchtest, dann empfehle ich dir mein Workbook „Der Achtsamkeits-Fahrplan für Mütter – mit achtsamen Routinen und Abläufen Station für Station zu mehr Stressresilienz, Empathie, Positivity und Me-Time in deinem Mama-Alltag“.

So, ich hoffe meine 4-Schritte-Strategie für eine achtsame Morgenroutine und die 10 Übungen für mehr Achtsamkeit am Morgen sind eine gute Unterstützung und Inspiration für eure eigene Morgenroutine. Was macht ihr am Morgen, damit euer Tag gut startet?

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