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Eine Nacht mit Baby und Kind – wenn Väter leiden

Nacht mit Kind und Kleinkind - Wenn Väter leiden

Nacht mit Baby und Kind – Abends/Nachts in einem Durchschnitts-Eltern-Haushalt in Deutschland (Vorsicht – Ironie):

21:45 Uhr

Beide Kinder (KiTa-Kind und Baby) schlafen endlich. Das Kind – platt von der KiTa – schläft seit 19:15 Uhr im eigenen Zimmer. Das Baby ist seit wenigen Minuten endlich unter Einsatz sämtlicher Einschlafhilfen (Stillen, Fön-App etc.) im Land der Träume und liegt im Familienbett. Mama und Papa seufzen erleichtert und freuen sich auf ihren Feierabend. Beim Blick auf die Uhr erschrecken sie – welcher Feierabend?

22:20 Uhr – Die Nacht mit Baby und Kind beginnt

Müde und in dem Bewusstsein, dass die Nacht mit Baby am nächsten Morgen früh zu Ende sein wird, fallen auch die Eltern bald ins Bett. Sobald ihre Köpfe die Kissen berühren, sind sie auch schon eingeschlafen.

23:00 Uhr

Das Kind macht sich durch das Babyphone bemerkbar, ruft „Mama“. Diese springt aus dem Tiefschlaf auf und erreicht binnen 6 Sekunden das Kinderzimmer. Das Nachtlicht ist ausgegangen (warum geht das doofe Ding in letzter Zeit eigentlich ständig aus? Merke: Nachtlicht tagsüber häufiger aufladen!). Mama steckt das Nachtlicht an den Strom, deckt das Kind zu, streichelt es, bis es wieder eingeschlafen ist und geht um 23:20 Uhr zurück ins eigene Bett.

00:00 Uhr

Das Baby schreckt auf und weint. Papa schläft. Mama packt die Brust aus und stillt. Beide schlafen dabei wieder ein.

01:00 Uhr

„Mamaaaa!“ aus dem Babyphone. Mama steckt das Babyphone aus, damit Papa und Baby davon nicht aufwachen und sprintet wieder ins Kinderzimmer. Das Kind fragt, warum das so lange gedauert hat und muss dringend auf die Toilette. Mama begleitet es zur Toilette, putzt es ab, nötigt es zum Händewaschen, wäscht sich selbst die Hände. Sie befördert das Kind wieder ins Bett, deckt es liebevoll zu und kauert sich auf die für solche Fälle vor dem Kinderbett liegende Decke. Sie wartet bis das Kinder wieder schläft. Döst dabei selber ein.

02:00 Uhr

Mama wacht vom Quengeln des Babys aus dem Schlafzimmer auf. Sie schleicht sich mit eingeschlafenen Beinen und schmerzenden Schultern (Merke: Die Schlafdecke vor dem Bett ist keine Dauerlösung) aus dem Kinderzimmer und flitzt ins Schlafzimmer. Noch schnell das Babyphone eingesteckt und zügig das Baby andocken… Papa öffnet ein Auge, schließt es wieder. Das Baby stillt, schläft aber nicht mehr ein. Mama steht auf und schunkelt es leise summend wieder in den Schlaf. Um 02:45 Uhr liegt sie mit dem Baby im Arm wieder im Bett. Die Nacht mit Baby ist in vollem Gange.

03:15 Uhr – Die Nacht mit Baby und Kind ist im Gange

„Mama! Maaamaaa!“ tönt es aus dem Babyphone. Mama möchte nicht riskieren, dass das Baby durch das Ablegen aufwacht. Sie nimmt es kurzerhand schlafend mit ins Kinderzimmer, nicht ohne das Babyphone vorher einhändig auszustecken. Papa dreht sich grunzend zur Seite. Im Kinderzimmer angekommen schlummert das Kind schon wieder. Fehlalarm… Mama mit Baby zurück ins Bett. Sie merkt, dass sie das Babyphone vergessen hat einzuschalten. Sie schält sich und das Baby nochmal aus dem Bett, steckt das Babyphone ein und legt sich dann wieder hin.

05:40 Uhr

Über zwei Stunden Ruhe… Das Baby stillt jetzt, Mama ist wach. Überlegt, wie lange sie jetzt noch schlafen könnte bis der Wecker klingelt. 1 Stunde, 5 Minuten. Das Baby schläft wieder, Mama ist hellwach. Sie guckt kurz auf ihr Handy. Pinterest, was gibt es Neues? Einschlaftipps für Mütter… Mama überfliegt den Artikel und merkt ihn sich für später. Sie macht die Augen zu und döst weg.

06:45 Uhr – Das Ende einer Nacht mit Baby und Kind

*ringring* klingelt der Wecker…

07:05 Uhr

Am Frühstückstisch sitzt Mama nach der Nacht mit Baby und Kind gerädert mit Augenringen und Nackenschmerzen vor ihrem Riesenbecher Kaffee.

Der Papa sagt: „Was für eine Horror-Nacht!“

Wer kennt’s?

15 Kommentare

  • HJG

    Hallo liebe Frau Freigeist!

    Ich vermute jeder mit einem oder mehreren Kindern kennt solche Nächte. Ein Hoch auf die Väter (oder Mütter), die am anderen Tag trotz allem konzentriert ihrem Job nachgehen müssen, dann heimkommen und trotzdem als Erstes dem Partner zuhause das Kind/ die Kinder abnehmen, damit auch dieser mal durchschnaufen kann.

    Liebe Grüße aus dem Süden!

  • Schokodil

    *lach*
    Ja, wer kennt es nicht.
    Ich warte nach fast 14 Jahren immer noch auf den Moment, wo ich eine Nacht durchschlafen kann.
    Wahrscheinlich nie wieder 😀

    Auch wenn die Papas im Bett bleiben, weil sie morgens zur Arbeit müssen, bekommen sie leider doch alles mit und werden ebenso in der Nachtruhe gestört. Manchmal bewundere ich es, wenn sie noch einen harten Job dazu haben, dass sie den Tag durchhalten. Mama kann sich ja in der Regel oft nochmal tagsüber mit Kindern hinlegen.

    Liebe Grüße vom Schokodil

  • Jana

    Meine Tochter hatte damals zum Glück recht schnell länger durchgeschlafen, aber ansonsten kenne ich das auch, dass es meist meine Aufgabe war, aufzustehen, wach zu bleiben und der Papa seelenruhig weiterschlief 🙂

    Liebe Grüße
    Jana

  • Miriam

    Ohje, du Arme! Das ist tatsächlich auch das, was mich derzeit noch am meisten davor abschreckt, eigene Kinder zu bekommen. Wer je ein paar Nächte mit kleinen Kindern verbracht hat, weiß das ganz genau 😉 Ich hoffe, du kommst trotzdem einigermaßen zu deinem Schlaf.

    • fraufreigeist

      Ich möchte nochmal ganz klar darauf hinweisen, dass es sich hierbei um die Beschreibung einer MÖGLICHEN Nacht handelt, die allen Eltern widerfahren kann und sie basiert nicht (unbedingt) auf meinen eigenen Erfahrungen. Es gibt also keinen Grund zum Mitleid ;). Aber im Laufe des Elternlebens gibt es sicherlich die ein oder andere ähnliche Nacht zu verbuchen. Abschrecken wollte ich damit aber nicht, denn Kinder sind in erster Linie ein großer Segen für mich. Sollte eigentlich zum Schmunzeln bringen und die Männer liebevoll auf die Schippe nehmen :)!

  • Eileen

    Da du den netten Hinweis der Ironie am Anfang gegeben hast, dachte ich mir schon, dass es in diese Richtung verlaufen wird. Typisch Männer^^
    Ich habe zwar kein Kind aber unser Kater hat manchmal auch Allüren nachts Party zu machen, dass ich automatisch aufwache und alles versuche das er wieder still in sein Körbchen oder zu uns ins Bett kommt. Und manchmal sagt mein Mann dann auch am nächsten Tag wie grausig doch die Nacht war… Muss wohl ein spezielles Gen haben was unsere Göttergatten da besitzen.

    Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de

  • Anja

    Also meine Tochter hat uns zum Glück selten mit Schlafmangel beglückt.
    Als ich noch in Elternzeit war, haben wir oft morgens nochmal im Bett gelegen und geschlafen.
    Mittlerweile geht sie abends pünktlich ins Bett und steht morgen zeitig auf. Ein absolute Segen, wenn ich da oft andere Eltern höre.

    Liebe Grüße Anja

    • Christine

      Liebe Britta,

      was für ein super Beitrag! Und leider wohl auch sehr realistisch. Da bin ich wirklich dankbar, dass mein Mann sich zwar durchaus auch mehr über „Horrornächte“ beschwert als ich, er dafür aber auch die Große übernimmt, wenn da mal was ist.
      Ich finde, wenigstens in der ersten Zeit mit Baby müssen da einfach beide ran.

      Liebe Grüße
      Christine

  • Steffi

    Das hört sich nach einer harten Nacht (wahrscheinlich passiert das öfters?) an. Ich kann da noch nicht mitreden, da ich keine Kinder habe, kenne es aber von meiner Mutter. Das ist nicht leicht. Schön ist es, wenn die Männer aber dann auch aufstehen und helfen.

    Liebe Grüße
    Steffi

    • fraufreigeist

      Es handelt sich in dem Beitrag um eine fiktive Nacht. Sie ist überspitzt dargestellt. Aber es gibt eben immer wieder Nächte im Laufe des Elternseins, in denen solche oder ähnliche Nächte vorkommen.

  • Avaganza

    Also beim ersten Kind war es schon so dass ich mich in der Nacht um meine Kleine gekümmert habe, Aber als 23 Monate später Baby 2 bei uns war, haben wir die Nacht aufgeteilt. Ich habe mich um das Baby gekümmert und der Papa ist aufgestanden und hat sich um die Kleine gekümmert. Das hat dann super funktioniert und war für uns beide nicht so schlimm :-)!

    lg
    Verena

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