Kindern Werte vermitteln – die 4 wichtigsten Werte!
Kindern Werte vermitteln – Gerade zu Beginn des neuen Jahres mache ich mir wieder besonders Gedanken darüber, welche Werte ich meinen Kindern vermitteln möchte. Wir sind Christen, deshalb spielen auch christliche und religiöse Werte eine große Rolle für uns. Aber auch davon abgesehen gibt es genug andere Werte, die nicht zwangsläufig damit zusammenhängen, ob man nun an Gott glaubt oder nicht. Es geht einfach darum, sich über Folgendes klar zu werden: Wie sollen sich meine Kinder später einmal im Umgang mit sich selbst und ihren Mitmenschen verhalten? Wie sollen sie mit Tieren und der Umwelt umgehen?
Diese 4 Werte sind mir da sofort eingefallen:
Kindern Werte vermitteln – 4 Werte:
Respekt
Ich wünsche mir für meine Töchter, dass sie ihren Mitmenschen, aber auch allen Tieren, der Natur, der Umwelt und natürlich auch sich selbst mit Respekt begegnen. Dass sie wissen, jedes Lebewesen hat es verdient zu leben, ist einzigartig und schön. Ihre Freunde, ihre Eltern, ihr Haustier und eben auch sie selbst sind wichtig und haben ihre Berechtigung.
Toleranz
Ich wünsche mir für meine Töchter, dass sie wissen, dass die Herkunft, die Hautfarbe, die Gesellschaftsschicht oder Äußerlichkeiten nichts über den wahren Menschen aussagen. Dass sie ohne Vorurteile auf die Menschen zugehen, egal, ob sie krank oder gesund, dick oder dünn, klein oder groß sind. Egal, ob sie rote oder grüne Haare, blaue oder braune Augen haben, ob sie laufen können oder im Rollstuhl fahren.
Hilfsbereitschaft/Nächstenliebe
Ich wünsche mir für meine Töchter, dass sie Anderen helfen, wenn sie Hilfe benötigen, dass sie nicht wegschauen, sondern mit anpacken. Dass sie ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche auch mal hinten anstellen können, wenn sie jemand anderen damit einen Gefallen tun können.
Hoffnung und Zuversicht
Ich wünsche mir für meine Töchter, dass sie voller Hoffnung und Zuversicht durchs Leben gehen. Dass sie daran glauben, dass alles gut wird und sie ihren Teil dazu beitragen können. Dass sie sich nicht unterkriegen lassen, kämpfen und nicht aufgeben, auch wenn das Leben mal schwere Zeiten mit sich bringt. Eine gesunde Portion Optimismus und stets ein halbvolles Glas, das wünsche ich ihnen.
Tja, das sind große Wünsche! Die große Preisfrage ist jetzt: Wie erreiche ich das? Wie kann ich diese Werte in sie hineinlegen? Und das Zauberwort heißt: VORBILD!
Als Vorbild Kindern Werte vermitteln
Ich muss den Mädchen diese Werte in meinem Alltag, in all meinem Tun und Handeln jeden Tag aufs Neue vorleben.
Kinder lernen in erster Linie durch Nachahmung. Sie suchen sich Vorbilder. Sie tun und verinnerlichen, was sie bei ihren Bezugspersonen sehen. Das sind natürlich in erster Linie die Eltern, aber auch Großeltern, Geschwister und KiTa-Betreuer können Vorbilder sein. Sie glauben, dass das, was ihre Vorbilder tun richtig ist.
Puh, da habe ich ja was zu tun!
Bin ich wirklich immer so respektvoll?
Begegne ich wirklich jedem Menschen mit Respekt oder lästere ich doch ab und zu mit meinem Mann oder einer Freundin über die Nachbarn, weil sie ihre Kinder beispielsweise anders erziehen als ich es evtl. tun würde? Bin ich wirklich so umweltbewusst? Oder steige ich doch auch viel zu oft aus Bequemlichkeit ins Auto, anstatt den Bus oder das Fahrrad zu nehmen? Bin ich wirklich so tierlieb? Oder hört meine Tierliebe bei unliebsamen Insekten und Spinnentieren auf? Kommt da nicht manchmal eher der Killerinstinkt durch? Begegne ich meinen Töchtern gegenüber wirklich immer so respektvoll? Oder behandele ich sie doch in manchen Situationen eher von oben herab, anstatt auf Augenhöhe mit ihnen zu reden?
Und bin ich wirklich immer so tolerant? Kann ich meinen Kindern Werte vermitteln wie diese?
Habe ich wirklich keine Vorurteile? Oder rümpfe ich doch auch die Nase, wenn ein unangenehm riechender, ungepflegter Mensch an mir vorbei läuft? Denke ich nicht doch auch mal „Tussi“, wenn ich eine Frau mit blondierten Haaren, ultralangen Fingernägeln und viel Make-up sehe? Oder denke ich nicht auch manchmal, „schon wieder am essen“, wenn eine Mensch mit viel Körpergewicht einen Döner im Bus verdrückt? Bin ich da wirklich vorurteilsfrei? Schaue ich da wirklich auf das Gute im Menschen? Bin ich wirklich immer bereit, erstmal hinter die Kulissen zu schauen, bevor ich mir ein Urteil erlaube?
Und wie hilfsbereit bin ich wirklich?
Gehe ich wirklich mit offenen Augen durch die Welt? Sehe ich immer die alte Dame, die über die Straße geführt werden müsste? Entdecke ich immer den alten Herren, der im Bus einen Sitzplatz sucht? Nehme ich immer die andere Mutter wahr, der jemand die Türe aufhalten könnte, damit sie mit dem Kinderwagen gut durchkommt? Und wenn ich es sehe, reagiere ich dann auch wirklich immer? Oder siegen doch manchmal die Gemütlichkeit oder meine eigenen Wehwehchen?
Und wie zuversichtlich und hoffnungsvoll bin ich?
Bin ich wirlich immer der Optimist, der ich glaube zu sein? Bin ich wirklich immer so stark und glaube an ein Happy End? Oder versinke ich nicht auch manchmal in Selbstmitleid, Zweifel und Angst?
Fazit – Kindern Werte vermitteln
Wenn ich mir all diese Fragen stelle, merke ich: In vielen Punkten bin ich schon ganz gut dabei, in anderen muss ich selbst noch an mir arbeiten.
Vorbilder für unsere Kinder zu sein heißt aber auch nicht, dass wir perfekt sein müssen (abgesehen davon, dass wir das nie schaffen würden). Wir sind eben alle nicht frei von Fehlern und manchmal gelingt uns diese Vorbildsache besser, manchmal schlechter. Wichtig ist nur, dass wir unseren Kindern gegenüber echt sind. Dass wir auch mal einen Fehler zugeben können, dass wir uns auch wenn nötig mal bei unseren Kindern entschuldigen. Denn auch das ist Vorbild sein. Und sich immer wieder zu hinterfragen lenkt unsere Aufmerksamkeit evtl. auch nochmal auf die Punkte, bei denen wir uns noch verbessern können. Und sind unsere Kinder nicht der beste Grund, an sich zu arbeiten und ein Stückchen besser zu werden?
Meine eigenen Vorbilder – Wie sie ihren Kindern Werte vermitteln konnten
Eltern allgemein
Und wenn ich schon dabei bin, überlege ich: Wer sind und waren eigentlich meine Vorbilder und was habe ich von Ihnen gelernt? Soweit ich zurückdenken kann, waren immer meine Eltern meine Vorbilder! Sie wissen, was Liebe ist. Denn sie sind nun schon fast 45 Jahre glücklich verheiratet. So lange eine glückliche Beziehung oder Ehe zu führen geht nur, wenn Respekt, Toleranz und Liebe dabei sind. Sonst ist das nicht möglich. Außerdem haben sie zwei Kinder in Liebe aufgezogen, meinen Bruder und mich. Sie haben jahrelang ihre Bedürfnisse für uns hintenan gestellt. Das ist Liebe, die wahrscheinlich nur Eltern ihren Kindern gegenüber aufbringen können. Trotzdem schaffen das evtl. auch nicht alle Eltern in dem Ausmaß.
Meine Eltern haben meinen Bruder und mich immer mit Respekt erzogen. Auch später immer unsere Wünsche respektiert, z.B. wenn es um unsere Zukunft oder Berufswahl ging. Sie trauten uns zu, dass wir für uns entscheiden können, redeten uns nicht rein und unterstützten uns dann wo sie konnten. Für sie war und ist unser Wohl immer das Wichtigste! Sie haben sich Zeit genommen für uns, wann immer es nötig war und auch wenn wir jetzt erwachsen sind, hat das niemals aufgehört. Jetzt noch sind sie Berater, Freunde und Ansprechpartner in allen Lebenslagen.
Die Mutter
Meine Mutter hat ihr Leben uns gewidmet, mit all ihrer Mutterliebe. Sie war immer da, vor dem Kindergarten und nach dem Kindergarten. Nach der Schule erwartete sie uns mit einem leckeren Essen, half uns bei den Hausaufgaben und ein Kuschelplatz auf ihrem Schoß war uns zu jeder Zeit sicher.
Der Vater
Mein Vater hat mich gelehrt, das Leben leicht zu nehmen. Er strahlt (fast) immer Gelassenheit und Ruhe aus. Er hat ein gewisses Grundvertrauen, dass alles gut wird. Und wenn dem mal nicht so ist, dann kann er es hinnehmen. Wenn es galt zu kämpfen, wurde und wird gekämpft. Denn auch bei meinen Eltern gab es natürlich auch schwere Momente, wie bei allen Menschen.
Ich bin stolz, solche tollen Eltern zu haben. Sie waren ein tolles Team
in Sachen Vorbild. Was der Eine nicht aufbringen konnte, hat der andere
übernommen und umgekehrt. Ihr seht also, man muss nicht perfekt sein, aber man
kann sich vielleicht auch mit seinem Partner ergänzen. Eins weiß ich
jedenfalls: Wenn ich es mit dem Vorbild ansatzweise so hinbekomme wie meine
Vorbilder, dann bin ich auf einem guten Weg!
Wie wollt ihr euren Kindern Werte vermitteln?
Welche Werte wollt ihr euren Kindern vermitteln und vorleben? Und wer waren eure Vorbilder?
Ein Kommentar
Tanja L.
Ich finde diese vier Werte auch extrem wichtig. Unsere Eltern sind schon früh mit uns gereist und wir haben selber erlebt, wie freundlich Menschen in anderen Kulturkreisen eigentlich sind. Selbst wenn man ihre Sprache nicht versteht. Sie haben oft Anhalter mitgenommen und dank ihrer Hilfsbereitschaft haben wir in einem der ersten Urlaube in der Türkei Freunde fürs Leben gefunden. Ich denke, sie haben es geschafft, und die vier Grundwerte recht gut zu vermitteln. Ich finde es auch gut und wichtig, dass du versuchst das deinen Kindern vorzuleben.