Mutterliebe – 7 (verrückte) Dinge, die Mütter aus Liebe tun
Die Mutterliebe ist schon eine krasse Erfindung der Natur. (Fast) jede Mutter berichtet, dass sie vor der Geburt ihres ersten Kindes niemals eine Liebe in dieser Dimension erlebt hat. Sie ist bedingungsloser, selbstloser und reiner als alles, was „frau“ vorher je gefühlt hat. Und damit möchte ich keinesfalls die Liebe zum (Traum-)Mann herunterspielen. Es ist eben einfach eine ganz andere Liebe. Sie erfüllt unser Herz komplett, bringt uns an unsere Grenzen und weit darüber hinaus. Und sie lässt uns Dinge tun, die wir vorher niemals für irgendjemand Anderes getan hätten.
Daher kommen jetzt die 7 (verrücktesten) Dinge, die eine Mutter aus Liebe zu ihren Kindern tut:
1. Geburtsschmerz
Es geht ja eigentlich schon weit vor der Geburt los. Eigentlich beginnt die Mutterliebe (i.d.R.) ab dem positiven Schwangerschaftstest langsam aber stetig zu wachsen. Genauso wie die Sorge um das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung des Nachwuchses. Die Mutter verzichtet selbstlos auf Sushi und andere Leckereien und Aktivitäten, um das Baby nicht zu gefährden und nimmt verantwortungsbewusst alle Arzttermine wahr, die in einer Schwangerschaft vorgesehen sind.
Aber das ist alles noch harmlos gegen das, worin die Schwangerschaft gipfelt, nämlich die Geburt. Um das eigene, 9 Monate herbeigesehnte Baby endlich in den Armen halten zu können, muss die Mutter schließlich noch Einiges schaffen. So eine Geburt ist meistens kein Spaziergang. Viele Mütter müssen mehrere Stunden eine Art von Schmerz ertragen, den sie (i.dR.) vorher so noch nicht kannten. Und die wenigsten sagen hinterher, dass es Pipifax war. Doch jede Wehe bringt uns Mamas unserem Baby ein Stück näher. Und wenn wir es dann endlich auf der Brust liegen haben, ist meist (dank Adrenalin und Endorphinen) alles fast vergessen. Ich habe das Ganze zweimal erlebt, bei der Geburt der Großen und der Entbindung der Kleinen und glaubt mir, das macht man nur für die Kinder, für sonst niemanden…
2. Stillzeit und Mutterliebe
Klar, die Stillzeit kann (abgesehen von anfangs wunden Brustwarzen, Milchstaus etc.) eine wundervolle und magische Zeit sein. Mit so viel Nähe, Liebe und Geborgenheit für Mutter und Kind. Die meisten Mamas schwärmen von ihrer Stillbeziehung mit dem Kind und richtig nachvollziehbar wird es erst, wenn man es selbst erlebt hat.
Dennoch geht mit dem Stillen auch erstmal die gesamte Unabhängigkeit flöten. Mama muss 24/7 verfügbar sein, schließlich könnte das Baby Hunger kriegen. Und bei Papa geht das Stillkind nunmal leer aus. Natürlich könnte man abpumpen oder in Mamas Abwesenheit Flaschennahrung füttern. Aber nicht bei jeder Frau klappt das Abpumpen und gegen Pre spricht oft der selbstauferlegte Anspruch einer Stillmutter. Also verzichtet Mama für die ersten Lebensmonate des Kindes (oder länger) meistens auf längere Alleingänge und Unternehmungen ohne Kind und fristet aus Mutterliebe ein Dasein als wandelnde, rund um die Uhr geöffnete Milchbar.
3. Mombie-Time NUR aus Mutterliebe
Ja, aus Mutterliebe für unsere Kinder laufen wir Monate (oder gar Jahre) regelmäßig als Mombies (Mischung aus Mama und Zombie) durch die Gegend. Augenringe bis zum Kinn, Schminke vom Vortag (oder was davon noch übrig ist) und relativ unkoordinierte Bewegungen – zombiemäßig eben. Und das nur, weil unser Baby noch nichts davon gehört hat, dass es Tag UND Nacht gibt.
Auch wenn die Kinder größer werden, brauchen sie nachts oft noch lange irgendetwas: Trost nach einem schlechten Traum, einen Mitternachtssnack, etwas zum Trinken, Begleitung zur Toilette oder eine Krankenschwester bei Fieber, Magen-Darm und Co.
Und ich bin mir sicher, wenn die Kids dann Jugendliche oder junge Erwachsene sind, schlagen wir Mamas uns auch wieder die Nächte um die Ohren, bis das Kind wohlbehalten vom Clubbesuch zurück ist.
Wir machen also ewig die Nacht zum Tag für unsere Kinder, aber nicht zum Feiern, sondern aus Mutterliebe…
4. Verrenkungen und Körperbeherrschung
Um den Kindern das Leben so angenehm wie möglich zu machen, sie erfolgreich in den Schlaf zu begleiten oder während diesem nicht mit dem eigenen Körper zu überrollen, verbiegen wir Mamas uns öfter mal schlimmer als ein Fragezeichen. Das Kind schläft nur mit dem Gesicht auf Mamas Hand ein? Kein Problem, wir Mamas setzen uns eine Stunde (oder gerne auch länger) mit verbogenem Arm hingekauert vor des Kindes Bett. Um danach erstmal 20 Minuten zu brauchen, bis sämtliche Körperteile wieder augewacht sind.
Wir falten uns auch wenn nötig auf die Hälfte unserer Körpergröße zusammen und kriechen so mit ins Kinderbettchen, damit das Kind angstfrei einschlafen kann.
Oder wir lernen die pefekte Körperbeherrschung, indem wir die ganze Nacht mit einer Pobacke über dem Rand des eh schon riesigen Familienbettes schwebend schlafen. Am besten ohne zu atmen. Jeder Fakir würde neidisch werden. Schließlich liegt das Kind quer im Bett und wir wollen es ja nicht aufwecken, jetzt wo es endlich schläft.
5. Bodybuilding
Noch nie zuvor in Mamas Leben hat sie täglich stundenlang so schwer getragen wie seit sie Mutter ist. Wir Mamas kommen uns manchmal vor wie Bodybuilderinnen. Das Baby liebt es in der Trage zu schlafen und Mama hat wenigstens die Hände dabei frei. Aber das ist schon ein ganz schönes Gewicht irgendwann. Immerhin nimmt das Kind langsam zu, sodass sich sämtliche Muskeln langsam an das wachsende Gewicht gewöhnen können.
Allerdings wollen ja auch oft die größeren Kids noch getragen werden und wenn es hart auf hart kommt, dann hat die Mama plötzlich 2 (oder mehr) Kinder gleichzeitig auf dem Arm. Diese Schlepperei schafft man nur mit Hilfe einer großen Portion Mutterliebe.
6. Gesundes Essen
Hat Mama vor der Schwangerschaft/Mutterschaft gern mehrmals wöchentlich Pizza bestellt oder war Stammgast bei diversen Fastfoodketten, so werden viele Mütter spätestens mit Beginn der Beikost zu Bioköchinnen. Nur das Beste für die Kleinen. Biomöhrchen, Bio-Öl, natürlich alles schonend dampfgegart und aus dem schadstofffreien Tellerchen serviert. Die Sorge um das Wohlergehen des Babys/Kindes und die Mutterliebe, lassen uns Inhaltsstoffe studieren, Bio-Obst und -gemüse kaufen und Brot selber backen. Aber auch die Gesundheit des Kindes wollen wir um jeden Preis erhalten. Wir werden Experten für die Themen Impfschäden, Fieberkrämpfe und plötzlicher Kindstod und hoffen und beten, dass wir alles richtig machen und unserer Kinder von solchen furchtbaren Dingen verschont bleiben.
7. Löwinnen aus Mutterliebe
Für unsere Kinder (und vermutlich für niemanden sonst) werden wir Mütter regelmäßig zu Löwinnen. Wir kämpfen für sie und verteidigen sie vor allen und Jedem. Wir wollen nichts mehr, als dass unsere Kinder gesund und glücklich sind. Da kann es schon mal passieren, dass der ein oder andere ungefragte Erziehungstipp (z.B. „Was die Große hat immer noch einen Schnuller? Sie ist doch kein Baby mehr. Den musst du ihr abgewöhnen!“) einen feurigen Kommentar zum Thema Bedürfnisorientiertheit nach sich zieht.
Oder die andere Mutter am Spielplatz, die meinem Kind mit erhobenem Zeigefinger erklärt, dass es sein Sandspielzeit doch mit ihrem Kind teilen MUSS. Da werden schonmal die Krallen ausgefahren.
Und überhaupt, alle, die etwas an unseren Kindern und somit auch unterschwellig unsere Art der Erziehung (oder Nicht-Erziehung) zu kritisieren, wird sich früher oder später mit einer oder mehreren Löwinnen konfrontiert sehen. Unsere Kinder sind nämlich gut, so wie sie sind. Jedes auf seine Weise!
Na? Habt ihr euch in den 7 verrückten Dingen wieder gefunden? Wie weit reicht eure Mutterliebe? Habt ihr noch mehr Vorschläge oder verrückte Dinge, die ich noch vergessen habe? Dann gerne in den Kommentaren berichten!
9 Kommentare
HJG
Ich hab mich beim Lesen wirklich darüber amüsiert, in wie vielen Punkten ich mich mal wieder wiedergefunden habe liebe Fraufreigeist! Sehr treffend beschrieben! Sicher kommen im
Lauf der Jahre noch mehr (verrückte) Dinge hinzu, an die wir jetzt noch gar nicht denken 😀
Liebe Grüße aus dem Süden!
fraufreigeist
Oh ja, ich denke auch, das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Bei Eiseskälte mit am Fußballfeld stehen oder die Kinder mitten in der Nacht von der Disco abholen. das blüht uns bestimmt auch noch irgendwann.
Steffi
Ja, wir Mamis nehmen wirklich viel auf uns. Und hören niemals damit auf, ändern Dinge nur.. Und manchmal machen wir auch echt eklige Dinge für unsere Schätze ?
fraufreigeist
Oh ja, du sagst es!
Busymamawio
Mein größtes Opfer ist wohl die Stillzeit ? denn sie bringt alle anderen folgenden Punkte mit sich… Die Müdigkeit und das neben und auf mir geschlafen sind quasi Resultate aus Nächtelangem Stillen 🙂 mit über einem Jahr bin ich auch nicht abgeneigt, meinen Körper wieder für mich zu haben
Viele Grüße
Wioleta
fraufreigeist
Ja, das kann ich so gut nachvollziehen!
Dr. Annette Pitzer
Liebe Britta,
wir glauben, dass Mutterliebe immer so bedingungslos, selbstlos und rein sei wie es bei Dir der Fall ist, doch oft sieht die Realität ganz anders aus. Die Folgen sitzen dann in meiner Praxis. Ich habe Deinen Artikel mit so viel Begeisterung gelesen, da er mir zeigt, wie es sein kann.
Alles Liebe
Annette
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